10.05.25 14:00 SV Waldhof Mannheim - SG Dynamo Dresden 1:0 (0:0), Carl Benz Stadion, 3. Liga, 22.796 Zuschauer
Da am vorletzten Spieltag nicht mehr alle Spiele zeitgleich stattfinden und der schmutzige DFB uns einfach keine Samstagsspiele gönnt, war das eine gute Gelegenheit mal wieder beim SV Waldhof Mannheim 07 in der Quadratestadt vorbei zu schauen. Wessi-Assis gegen Ossi-Assis, eine Partie mit Zündstoff. Paul und Anja hatten ebenfalls Bock und da der Waldhof auf eine Booking-History bestand, danke auch an Lucas. 2002 war ich mal mit der Eintracht hier und auswärts hab ich den Waldhof recht häufig gesehen. Im Carl Benz Stadion war ich aber tatsächlich schon seit 2008 nicht mehr. Viel unterschiedlicher hätte die Ausgangslage der beiden Mannschaften kaum sein können. Dynamo grüßte zwei Spieltage vor Schluss von der Tabellenspitze und war theoretisch aufgestiegen. Der Waldhof stand zwar knapp vorm Strich, aber das punktgleich mit dem ersten Abstiegsplatz. Die Menschenfresser aus Elbflorenz wollten den Aufstieg feiern und die Barackler dringend nötige Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Eine Partie mit Zündstoff, hab ich das schon mal erwähnt? Noch häufiger als den Waldhof habe ich Dynamo auswärts gesehen. Egal wie man zu denen steht, sie gehören einfach zu den besten Szenen des Landes. Außerdem war das Dynamo Wappen auf den Coladosen, als meine Liebe zur Eintracht und zum Fußball allgemein los ging. Dynamo Dresden ist neben Hansa Rostock, Union Berlin, Energie Cottbus und Lok (VfB) Leipzig auch nach 35 Jahren der Einheit einer von nach wie vor lediglich fünf Ost Vereinen in der Bundesliga Geschichte. Nein, ich habe RB nicht vergessen. RB gehört aber aus gleich zwei Gründen nicht in die Aufzählung. Erstens kommen die nicht aus dem Osten, sondern aus Österreich und zweitens sind die kein Verein, sondern ein scheiß Marketing Konstrukt, das überhaupt nur dank der Gier und Bestechlichkeit der Funktionäre existiert. Keine Akzeptanz für RB! Niemals! Bevor ich abschweife muss ich jetzt natürlich erwähnen, dass auch Waldhof Mannheim sieben Jahre in der Bundesliga kickte. Die Fahrt ins Drei(bundes)ländereck ging schnell und auch ein Parkplatz wurde problemlos in Stadionnähe gefunden. Gestärkt mit Ureich und Rindscurry-Pommes konnte es rein gehen. Der erste Blick auf die komplett gelbe Hintertortribüne der Gäste war „Wow“. Das sah brutal aus. Wie erwähnt, eine Partie mit Zündstoff und die Spannung lag in der Luft. Die SGD Choreo sah dementsprechend auch ganz gut aus, war aber nix besonderes. Auf dem Rasen wie auf den Rängen gab der Waldhof in der Anfangsphase den Ton an. Ab und an schepperten die typischen Dynamo Schlachtrufe durchs Stadion und optisch gaben die Schalparaden und Klatscheinlagen der Gäste ein geschlossenes Bild ab. Akustisch ging die erste Hälfte aber durchweg an die Fans auf der Otto Siffling Tribüne. Das war ein starker Auftritt der Barackler. Hauptsächlich einfache Anfeuerungen und Gesänge mit starken Parallelen zu unserem Support, aber mit einer starken Mitmachquote und Lautstärke. Auf dem Spielfeld wurde Dresden dann etwas stärker. Zwischenzeitlich hatte das Spiel das Prädikat „schwer entflammbar“, aber nur ein Funke konnte das Feuer jederzeit entfachen. Auch wenn das Spiel nicht langweilig war, gab es doch wenige Torchancen. Die Buwe kämpften aber und hauten jederzeit alles rein. Das gefiel mir. Zum Wiederanpfiff stand der Waldhof demonstrativ als erstes auf dem Platz. Dresden war nun zwar spielbestimmend und Mannheim hatte lediglich zwei Chancen in der zweiten Halbzeit. Aber wen juckt das, wenn du einen Konter gut ausführst und so das Tor des Tages erziehst? Der Torjubel war brachial! Danach wurden auch die Klassiker „Oh SVW, wie Heroin“ und „Vom Neckar in de Rhoi Ahoi“ geschmettert und die Stimmung war prächtig. Allgemein waren die Dynamos im zweiten Durchgang aber tonangebend und spulten ihr gewohntes Programm gut und geschlossen ab. Rund zehn Minuten vor Schluss hängte zuerst UD die Banner ab und UM tat es ihnen gleich. Durch die Schlappe von Saarbrücken stand Dresden nämlich als Aufsteiger fest. Die Cops parkten den Wasserwerfer hinter der Gästekurve und es dauerte nicht lange, da stranden die ersten schwarz-gelben Krieger schon im Innenraum. Brav hinter der Bande, aber natürlich wurde das Spiel erstmal unterbrochen. Die Blau-Schwarzen ließen sich natürlich nicht lange bitten und warteten ebenfalls geduldig hinter der Bande auf das was auch immer kommen wollte. Der grüne Bullenstaat Baden Württemberg ließ die Muskeln spielen und rückte auf. Als die friedlichen Fans aber wieder friedlich in ihren Blöcken waren, wurde das Spiel nochmal angepfiffen. Die Dresdener schoben sich noch etwas den Ball hin und her und beim Abpfiff stürmten die Dynamo Fans den Rasen um den Aufstieg zu feiern. Die Waldhof Anhänger waren ebenfalls wieder im Innenraum, um in ihrem Stadion Präsenz zu zeigen. Große Ereignisse werden mit Feuerwerken gefeiert und natürlich kam es auch hier zum vereinzelten Einsatz, aber alles blieb locker und friedlich. Mannheim steht nun drei Punkte und fünf Tore vor Dortmund II, die am letzten Spieltag in Saarbrücken spielen. Da das Volk ohne Heimat noch mit dem Relegationsplatz liebäugelt, ist der Klassenerhalt des SVW quasi sicher. Wenn der Spielausgang nicht so gut für Beide gewesen wäre, hätte die Geschichte hier anders enden können. Einen Punktabzug wollte aber wohl niemand riskieren. Zwei Vereine und zwei Szenen, denen ich gerne zum Aufstieg und zum Klassenerhalt gratuliere. Ein gelungener Ausflug und zum Abschluss gab es noch einen sehr leckeren hausgemachten Burger. Danke dafür und für die Gesellschaft.
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