Skandinavien ist ja immer ne teure Angelegenheit,
aber da in Stockholm ein neues Stadion gebaut wird müssen die beiden
vorhandenen ja noch besucht werden und das Kopenhagen Derby kann man dabei doch
auch noch mitnehmen. So ging es an Gründonnerstag früh morgens mit dem Taxi
nach Garath, von dort zum Flughafen und
nach Kopenhagen. Nachdem wir dort angekommen waren ging es mal wieder in die schöne
Stadt und wir wunderten uns doch etwas, dass hier nichts los war und fast alle
Läden geschlossen waren, aber ein kurzer Blick in den Reiseführer zeigt an,
hier ist heut Feiertag. Also endlich mal die überfällige Meerjungfrau angesehen
und den Rest den man nun eben schon kannte oder auch nicht begutachtet,
zumindest war das Wetter schön und so konnte man die Wachablösung und den
Stadtspaziergang bei strahlendem Sonnenschein genießen. Und ab ging es für mich
zum ersten Spiel (Katja zog dem Drittligakick einen Museumsbesuch vor)
Do
05.04.12 15:00 Boldklubben af 1893 – BK Glostrup Albertslund 1:3, Østerbro
Stadion, 2. Division Ost, 240 Zuschauer
Bei der Suche nach dem Eingang zum Stadion traf ich
noch einen Schweizer Hopper samt Freundin und als wir, nachdem wir schon im
inneren der Tribüne waren, fündig wurden ging es hinein in die gute Stube. Das
Stadion besteht eigentlich nur aus einer neuen, überdachten Tribüne auf der
Hauptseite, allerdings steht auf der anderen Spielfeldseite ein großes,
sehenswertes Backsteingebäude und halbseitig in einer Kurve eine Kirche, die
das Ganze noch etwas sehenswerter machen, außerdem eben das Parken im direkten
Hintergrund. Zum Spiel muss man wohl in der dritten Dänischen Liga nicht viel
sagen. Es fand statt und wir erlebten immerhin den ersten Saisonsieg der
Gastmannschaft, diese hatte bisher ganze zwei Punkte aus 16 Spielen geholt. Nach
dem Spiel trennten sich die Wege und ich stellte mich mit Katja für Karten an.
Dass das Derby boykottiert werden sollte war schon
vorher klar, natürlich extrem schade, aber da die Flüge nun mal gebucht waren
wurde das Spiel natürlich mitgenommen. Boykottiert wurde übrigens, soweit ich
weiß, weil die Gäste zukünftig bei den Derbys nur noch vom Heimstadion aus
kontrolliert in Bussen mit Personalien Kontrolle bis vor den Gästeblock
gefahren werden sollen, um so eventuellen Krawallen vorzubeugen. Außerdem
scheint wohl die Einführung einer Fancard geplant zu sein, Probleme gibt es
also überall und das mit den Bussen hatten wir so beim Pokalspiel in Halle ja
auch schon, einfach traurig. Es sollte ja eine beidseitige Aktion sein und von Brøndby
waren auch tatsächlich nur eine Handvoll „Neckermänner“ vor Ort, das nenn ich
mal geradlinig. Eine wirklich 100 prozentige Mitmachquote bekommt man ja leider
nie hin. Auf der Heimseite fand auch kein organisierter support statt,
allerdings war man hier scheinbar komplett im Stadion anwesend. Das Stadion
besteht auf drei Seiten aus zwei Rängen, hinter einem der Tore befindet sich im
unteren Bereich der Gästeblock und auf der restlichen Tribüne gibt es Logen
ohne Ende, in den Ecken ebenfalls Logen und Büroräume, das ganze komplett
überdacht. Wirkt durch die eckige Bauform ganz nett für ein neues Stadion. Der
Sieg für den FC Kopenhagen geht auf jeden Fall in Ordnung, Bröndby war zwar
anfangs etwas stärker, danach zog der FC
das Spiel allerdings an und die Vorstädter erweckten dann zu keine Zeit den
Eindruck das Spiel drehen zu können. Das Spiel war ziemlich schwach, das könnte
allerdings auch an der extremen Kälte und dem starken Wind gelegen haben, vor
allem auf der Tribüne war das schon fast grenzwertig.
Nach dem Spiel ging es zu Fuß zurück in die Stadt
und von dort mit der Metro, die hier
übrigens komplett ohne Fahrer fährt, zum Flughafen. Dort ging es dann zu Fuß
ins nur ca. 1km entfernte Hostel um kurz zu schlafen bevor es früh morgens dann
schon nach Stockholm gehen sollte. In Schwedens Hauptstadt empfing uns eine
eisige Kälte und Schneefall, brrr. Mit Bus und Bahn fuhren wir dann in die
Stadt und liefen zum Queens Hotel auf der Shoppingmeile, der Drottninggatan.
Mit dem Bus wurde etwas die Stadt besichtigt, Essen und Trinken eingekauft und
dann geschlafen, viel geschlafen. Denn bei diesem Wetter hätte alles andere
keinen Spaß gemacht. Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück zur
Besichtigung in die Stadt, zwar bei starkem und kalten Wind, aber bei schönem
Sonnenschein und vor allem ohne Schnee. Am Königsschloss wurde der Wachablösung
beigewohnt und die Altstadt, Gamla Stan, erkundet. Hier gibt es unter anderem
Schwedens Reichstag, das Rathaus, diverse Kirchen und einige alte Gebäude und
Gassen zu sehen. Außerdem ist man in ganz Stockholm quasi immer am Wasser, sehr
nett. Am Sonntag liefen wir durch Södermalm, von wo aus man von verschiedenen
Punkten einen sehr schönen Ausblick auf die Altstadt mit ihren vielen Türmen
hat, eine wirklich sehr schöne Stadt! Dann war es aber irgendwann auch soweit
und es ging in Richtung Stadion.
So
08.04.12 15:00 Djurgardens IF – GIF Sundsvall 1:0, Stockholms Olympiastadion,
Allsvenskan, 11.742 Zuschauer
Das Stadion macht von Außen schon echt was her,
komplett aus Backstein und mit den Türmen sieht es aus wie eine Burg. Wir
nahmen bei strahlendem Sonnenschein auf den Holzbänken in der unüberdachten
Kurve zwischen den beiden Türmen platz. Die restlichen Ränge sind im oberen
Bereich überdacht und im unteren Teil unüberdacht, das Dach wird von hübschen,
bemalten Holzpfählen gehalten. In der anderen Kurve befindet sich das
Marathontor und in der Mitte der Haupttribüne gibt es zusätzlich zum
eigentlichen Dach noch einen Teil der mit einer Art „Königspavillon“ überdacht
ist. Merkwürdig, aber eben einzigartig. Zu
Spielbeginn gab es eine Choreo zum 100 jährigen Bestehen des Olympiastadions.
Mit Spruchbändern rundherum und gelben, roten und blauen Fahnen, die blockweise
ebenfalls über das gesamte Stadion verteilt waren. Das sah schon wirklich gut
aus. Im Heimblock gab es während des Spiels immer mal wieder Schalparaden zu
bestaunen, es wurden drei Fackeln gezündet, die Fahnen waren ständig im
Einsatz, Anfeuerungen und Gesänge kamen ebenfalls nicht zu kurz und bei
Wechselgesängen wurde es wirklich laut, also durchaus ein ordentlicher
Auftritt. Die gut 100 Gäste waren nicht erwähnenswert. Das Spiel war zwar nicht
schlecht, allerdings doch etwas arm an wirklich guten Torchancen. Zum Ende hin
wurde es aber doch sehr spannend und unterhaltsam.
Nach dem Spiel ging es noch etwas zu Fuß durch die
Stadt, zum Hafen, an der Oper vorbei und noch mal zum Abschluss in die
Altstadt. Eine wirklich schöne Stadt, wenn es doch nur nicht so teuer wäre. Mit
dem Flygbussama ging es dann am frühen Montagmorgen für 99sek zum Flughafen und
zurück in die Heimat. Die Busse fahren übrigens alle 15min und das schon ab
03:45Uhr.
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