28.05.16 12:30 FC Eintracht Norderstedt – Altona 93 4:1 nV, Stadion Hoheluft, Verbandspokal Endspiel Hamburg, 4.705 Zuschauer
So häufig stand dieses altehrwürdige Stadion schon auf dem Plan und doch hat es bis heute einfach nie gepasst. Die Oberliga Partien des SC Victoria Hamburg gehen in der Regel immer freitags über die Bühne, was es aus NRW kommend quasi unmöglich macht hier nach der Arbeit anzutischen. Die Endspiele im Hamburger Verbandspokal fanden die letzten Jahre zwar ebenfalls hier statt, aber aus den unterschiedlichsten Gründen sollte auch das nicht sein. Heute war die Zeit dann aber sowas von reif. Mit einem Baujahr von 1907 zählt das Stadion zu den ältesten des Landes und könnte wohl so einige Geschichten erzählen. Die Haupttribüne wurde zwar saniert, ist aber immer noch im Stil der 20er Jahre gehalten und bietet eine Dachkonstruktion aus Holz. Neben der Tribüne, sowie auf der Gegengerade und in einer der Kurven findet man einige Stehtraversen. Der FC Eintracht Norderstedt ist eigentlich in Schleswig Holstein beheimatet, spielt aber im HFV und war heute als Regionalligist der Favorit. Der Altonaer Fußball Club von 1893 ist einer der ältesten Fußballvereine Deutschlands und pendelt regelmäßig zwischen der vierten und fünften Liga hin und her. Aktuell liegt Altona in der Oberliga auf dem sechsten Platz, spielt aber trotzdem in der Relegation um den Aufstieg in die Regionalliga Nord, da man als einziges Team der Hansestadt Hamburg die Lizenz beantragt hat. Ein paar Stehplätze blieben zwar frei, aber es wurde dennoch ein ausverkauftes Haus verkündet. Zu Beginn gab es im Eintracht Block hinterm Tor eine kleine Choreo mit Fähnchen in den Vereinsfarben blau und rot. Vollkommen einfach, aber nett anzusehen. Die Gegengerade gehörte Altona und auch dort ließ man sich nicht lumpen und zeigte ein kleines Intro. Zu Fahnen in den Vereinsfarben wurden zusätzlich Luftschlangen in weiß und rot abgefeuert. Die Szene des AFC hatte auch eine ordentliche Zahl an Bannern dabei, die zum Teil deutlich zeigten, dass man klar Links orientiert ist. Das muss man ganz sicher nicht gut finden, aber im Gegensatz zum Modelabel mit dem Totenkopf ist es authentisch. Das Banner Duell ging klar an Altona, aber auch Norderstedt hatte ein paar Fahnen am Zaun. Support gab es ebenfalls auf beiden Seiten, wenn auch nicht dauerhaft und größtenteils auf einfache Anfeuerungen beschränkt. Von Altona hatte ich das durchaus erwartet, aber bei den Mannen aus dem Norden überraschte mich das doch etwas. Auf dem Feld machte der Oberligist zu Beginn ordentlich Tempo und Druck, also Belohnung dafür wurde der Ball bereits vor der zehnten Spielminute über die Linie gestochert, was einen ordentlichen Torpogo zur Folge hatte. Nach dem Treffer wurde das Spiel ruhiger und der Regionalligist bekam nach und nach immer mehr Spielanteile. Altona beschränkte sich zum Ende der ersten und in der gesamten zweiten Hälfte auf Konter, die aber selten zum Abschluss kamen. Zwar stand man Hinten sehr ordentlich, aber der Druck der Eintracht wurde immer größer. Einen indirekten Freistoß im 16er, nach einem Rückpass, konnte noch abgewehrt werden, aber ganz kurz vorm Schlusspfiff fiel doch der fällige und vollkommen verdiente Ausgleich und bei den Norderstedtern gab es kein Halten mehr. Wenn es schon in die Verlängerung geht wünscht man sich als neutraler Zuschauer auch das Elfmeterschießen, aber dafür war die Eintracht nun zu überlegen und Altona zu platt. Die Freude über den Pokalsieg und den Einzug in den DFB Pokal war allen Beteiligten anzusehen und das machte Spaß, weniger Spaß machte aber diese abartige Inszenierung bei der Pokalübergabe. Hier noch einen Werbebanner, da noch einen Sponsoren Wimpel, einfach widerlich. Nicht widerlich, aber auch nicht besonders war das Bier, Bitburger. Nach zwei, drei Litern davon hatte ich aber zumindest den Mut die Legende Uwe Seeler um ein gemeinsames Foto zu bitten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen