11.03.23 20:30 Fortuna Düsseldorf - 1. FC Heidenheim 1:1, Rheinstadion, 2. Bundesliga, 26.827 Zuschauer
Übernachtungsbesuch aus Graz, der zur Fortuna wollte und mich fragte ob ich zum Spiel gegen Heidenheim mitkomme. Nein. Er war aber hartnäckig und da ich ein freundlicher Mensch bin, ließ ich mich auf den Klassiker in der bunten Mehrzweckhalle ein. Egal wie lange ich jetzt schon in Düsseldorf wohne, mit der Fortuna werde ich nicht warm und das ist auch gut so. In der Zeit, als ich anfing mich intensiver mit dem Fußball zu beschäftigen, war das anders. Besonders als die Fortuna brandschatzend über die Dörfer zog, waren sie mir doch recht sympathisch. Da man der Fortuna den Status einer Traditionsmannschaft nicht streitig machen kann, war auch die Rückkehr in die 2. Bundesliga schön und gut. Die unsympathischen Schwalbenkönige N. Meier und S. Rösler sorgten aber wie die Tatsache, dass nach dem Aufstieg in die erste Liga plötzlich jeder in der Stadt so tat als wäre er seit Ewigkeiten der größte Fortuna Fan dafür, dass der Verein und ich keine Freunde werden. Die Meinung zu Köln teile ich aber selbstverständlich wie der Rest der Menschheit mit den Düsseldorfern. Als sechster hatte die Fortuna acht Punkte Rückstand auf die Gäste auf Platz drei und bei allen Differenzen durfte dieser heute auf fünf Zähler schrumpfen. 1846 wurde in Heidenheim ein Turnverein gegründet und vom Minigolf Verein, über die Freiwillige Feuerwehr, den Dartclub und den Gesangsverein bis hin zu den Fußballern berufen sich scheinbar alle im Dorf auf dieses Gründungsjahr. Nach 184 Namensänderungen und Fusionen hat ein Unternehmer im Jahr 2007 beschlossen, dass sich 1. FC Heidenheim doch ganz gut anhört, besonders wenn man die 1846 anhängt. Von der Regionalliga, über die 3. Liga bis hin zur 2. Bundesliga mussten sich seit dem die unterschiedlichsten Traditionsvereine diesen Club antun. Stand jetzt müsste man dem VfB Stuttgart die Daumen drücken, dass Heidenheim nicht über die Relegation als weiterer Kack Verein die Bundesliga verschandelt. Neben den Fortuna Atzen Inge und Ingo kündigte sich auch DEG Edelfan und Allesfahrer Sufflowski an und mit bekanntwerden des Treffpunktes "Brauerei Schumacher" hatte ich sogar richtig Bock. In der besagten Brauerei hatten weder wir noch der Köbes Langeweile und nach intensiven, intellektuellen Gesprächen ging es mit am Ende acht Personen nicht zu früh in Richtung Messe. Dort gab es Bier. Gut. Außerdem um die 350 Gästefans, die es aber nicht hinbekamen geschlossen im Block zu stehen. Überraschend wurden zu Spielbeginn ein paar Fackeln und zur zweiten Hälfte ein Spruchband präsentiert. "F95: Seite an Seite bedeutet auf Augenhöhe mit seinen Fans kommunizieren nicht Strafen diktieren". Der Auftritt war für ihre Verhältnisse okay. Sehr enttäuscht war ich von den Anhängern der Fortuna. Die ersten Reihen und ein kleiner Teil in der Mitte der Kurve um UD war zwar stets bemüht, schaffte es aber so gut wie nie, den Rest zum mitmachen zu animieren. In der restlichen Kurve klatschten wirklich nur vereinzelt mal ein paar Leute mit und sobald der Support kurz etwas annehmbarer wurde, wurden massenweise die Handys hochgehalten um zu filmen, anstatt mit einzusteigen. Ganz schlimm. Ich finde es zwar teilweise übertrieben, wie strikt das "Handy runter" bei uns in der Kurve bei unkritischen Erinnerungsfotos gehandhabt wird, aber wenn man sowas sieht, ist das absolut nachvollziehbar. Das Spiel konnte man sich zwar angucken, aber Höhepunkte waren eher Mangelware und von einem Spitzenspiel war der Kick weit entfernt. Das Unentschieden geht in Ordnung. War ein guter Abend.
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