Da ich aus Lothringen kommend eh durch Luxemburg musste um günstiger zu tanken, war es naheliegend noch ein Spiel mitzunehmen. Die Hausherren warben auf ihrer Facebook Seite mit einem Derby. In jedem Fall handelt es sich aber um einen wahren Klassiker des europäischen Spitzensports. Schëffleng gegen Monnerech, das ist Musik in den Ohren und lässt das Fußballherz höher schlagen. Der FC Schifflingen entstand 1995 aus einer Fusion von "The National" und "Amis des Sports". The National wurde 1952 Meister und 1960 Pokalsieger. Amis spielte nie erstklassig. Der FC Schifflingen 95 stieg 99 in die erste Liga auf und gleich wieder ab. Diese Saison spielt man nach dem Aufstieg seine zweite Saison im Oberhaus des luxemburgischen Fußballs. Der FC Monnerisch stieg ein Jahr vorher, 1998 erstmals in die erste Liga auf und spielt nach diversen Auf- und Abstiegen seine elfte Saison in der National Division. 1999 scheiterte Monnerisch im Pokalfinale an Jeunesse Esch und da die in der CL Quali antraten, durfte der FCM in der Qualifikationsrunde zum UEFA Pokal spielen. Dort scheiterte man in Summe knapp mit 2:13 gegen Dinamo Bukarest, aber dabei sein ist alles. Beim Betreten der Anlage begeisterte mich sofort die Dorfplatz-Romantik in der ersten Liga. Mit einer Tribüne und Stufen kann das Stadion zwar schon etwas bieten, aber die Atmosphäre war speziell. Durchaus im positiven Sinn. Immerhin spielte der Sechste gegen den Vierten. In einem relativ unterhaltsamen, aber nur bedingt hochklassigen Spiel gingen die Gäste in Führung und vor der Pause konnten die Hausherren ausgleichen. Bei einer Rudelbildung nach einem Zweikampf mussten die Ordner einschreiten um die beiden Mannschaften voneinander zu trennen. Joa, das lass ich als Derby durchgehen. Beim Führungstreffer tobte das Publikum (im Rahmen seiner Möglichkeiten) und kurz vorm Abpfiff fiel der erneute Ausgleich. Da Prinz Wilhelm Alexander von Nassau die Tochter des portugiesischen Königs heiratete, sind rund ein Sechstel der luxemburgischen Bevölkerung Portugiesen. Aus diesem Grund gab es hier neben Bofferding und Battin auch Super Bock zu trinken, für das ich mich entschied. Die Verpflegung war mit Mettwurscht, Grillwurscht, Keiswurscht, Hamburgern, Merguez und Fritten ebenfalls unglaublich gut. Allgemein ist das Großherzogtum Luxemburg ein besonderes Land. Neben Deutsch, Französisch und Luxemburgisch lernt man hier auch Englisch und wächst somit viersprachig auf. Der Ausländeranteil des Landes liegt bei knapp unter 50 %, aber 75 Prozent der Bevölkerung geben luxemburgisch als ihre Muttersprache an. Integration fängt bei der Sprache an und das scheint hier zu funktionieren. Luxemburgisch war bis ins 20. Jahrhundert als Mundart des Deutschen keine eigenständige Sprache. Wenn die augenscheinlichen Portugiesen am Wurststand sich untereinander auf Letzebuergesch unterhalten, dann sind Hautfarbe und Herkunft egal, dann sind es Luxemburger. Inwiefern die scheinbar gelungene Integration des Multi-Kulti Landes am mit 2,6 % geringen Anteil nichtchristlicher Religionsgemeinschaften zusammenhängt, möchte ich nicht beurteilen. Interessant finde ich übrigens folgendes: "In den meisten Schulen existiert eine große Kluft zwischen den luxemburgischen Schülern sowie Deutschen, Niederländern und Engländern mit der Hauptsprache Deutsch und den Schülern mit der Hauptsprache Französisch." Böse Zungen könnten daraus schließen, dass Franzosen dumm sind. Da ich gerade Luxemburg näher bringe noch ein paar Fakten. Das durchschnittliche Einkommen eines Luxemburgers ist zweieinhalbfach so hoch wie das des durchschnittlichen Europäers. Der Kaufkraftstandard eines Luxemburgers liegt bei 253 Prozent des EU-Durchschnitts. Und das luxemburgische Bruttoinlandsprodukt pro Kopf ist, abgesehen von den Fürstentümern Liechtenstein und Monaco, das höchste weltweit. Luxemburg, ein Land in dem man tatsächlich gut und gerne lebt.
Sonntag, 24. September 2023
FC Scheffleng - FC Mondercange
24.09.23 16:00 FC Scheffleng - FC Mondercange 2:2, Stade Rue Denis Netgen, National Division, 550 Zuschauer
Da ich aus Lothringen kommend eh durch Luxemburg musste um günstiger zu tanken, war es naheliegend noch ein Spiel mitzunehmen. Die Hausherren warben auf ihrer Facebook Seite mit einem Derby. In jedem Fall handelt es sich aber um einen wahren Klassiker des europäischen Spitzensports. Schëffleng gegen Monnerech, das ist Musik in den Ohren und lässt das Fußballherz höher schlagen. Der FC Schifflingen entstand 1995 aus einer Fusion von "The National" und "Amis des Sports". The National wurde 1952 Meister und 1960 Pokalsieger. Amis spielte nie erstklassig. Der FC Schifflingen 95 stieg 99 in die erste Liga auf und gleich wieder ab. Diese Saison spielt man nach dem Aufstieg seine zweite Saison im Oberhaus des luxemburgischen Fußballs. Der FC Monnerisch stieg ein Jahr vorher, 1998 erstmals in die erste Liga auf und spielt nach diversen Auf- und Abstiegen seine elfte Saison in der National Division. 1999 scheiterte Monnerisch im Pokalfinale an Jeunesse Esch und da die in der CL Quali antraten, durfte der FCM in der Qualifikationsrunde zum UEFA Pokal spielen. Dort scheiterte man in Summe knapp mit 2:13 gegen Dinamo Bukarest, aber dabei sein ist alles. Beim Betreten der Anlage begeisterte mich sofort die Dorfplatz-Romantik in der ersten Liga. Mit einer Tribüne und Stufen kann das Stadion zwar schon etwas bieten, aber die Atmosphäre war speziell. Durchaus im positiven Sinn. Immerhin spielte der Sechste gegen den Vierten. In einem relativ unterhaltsamen, aber nur bedingt hochklassigen Spiel gingen die Gäste in Führung und vor der Pause konnten die Hausherren ausgleichen. Bei einer Rudelbildung nach einem Zweikampf mussten die Ordner einschreiten um die beiden Mannschaften voneinander zu trennen. Joa, das lass ich als Derby durchgehen. Beim Führungstreffer tobte das Publikum (im Rahmen seiner Möglichkeiten) und kurz vorm Abpfiff fiel der erneute Ausgleich. Da Prinz Wilhelm Alexander von Nassau die Tochter des portugiesischen Königs heiratete, sind rund ein Sechstel der luxemburgischen Bevölkerung Portugiesen. Aus diesem Grund gab es hier neben Bofferding und Battin auch Super Bock zu trinken, für das ich mich entschied. Die Verpflegung war mit Mettwurscht, Grillwurscht, Keiswurscht, Hamburgern, Merguez und Fritten ebenfalls unglaublich gut. Allgemein ist das Großherzogtum Luxemburg ein besonderes Land. Neben Deutsch, Französisch und Luxemburgisch lernt man hier auch Englisch und wächst somit viersprachig auf. Der Ausländeranteil des Landes liegt bei knapp unter 50 %, aber 75 Prozent der Bevölkerung geben luxemburgisch als ihre Muttersprache an. Integration fängt bei der Sprache an und das scheint hier zu funktionieren. Luxemburgisch war bis ins 20. Jahrhundert als Mundart des Deutschen keine eigenständige Sprache. Wenn die augenscheinlichen Portugiesen am Wurststand sich untereinander auf Letzebuergesch unterhalten, dann sind Hautfarbe und Herkunft egal, dann sind es Luxemburger. Inwiefern die scheinbar gelungene Integration des Multi-Kulti Landes am mit 2,6 % geringen Anteil nichtchristlicher Religionsgemeinschaften zusammenhängt, möchte ich nicht beurteilen. Interessant finde ich übrigens folgendes: "In den meisten Schulen existiert eine große Kluft zwischen den luxemburgischen Schülern sowie Deutschen, Niederländern und Engländern mit der Hauptsprache Deutsch und den Schülern mit der Hauptsprache Französisch." Böse Zungen könnten daraus schließen, dass Franzosen dumm sind. Da ich gerade Luxemburg näher bringe noch ein paar Fakten. Das durchschnittliche Einkommen eines Luxemburgers ist zweieinhalbfach so hoch wie das des durchschnittlichen Europäers. Der Kaufkraftstandard eines Luxemburgers liegt bei 253 Prozent des EU-Durchschnitts. Und das luxemburgische Bruttoinlandsprodukt pro Kopf ist, abgesehen von den Fürstentümern Liechtenstein und Monaco, das höchste weltweit. Luxemburg, ein Land in dem man tatsächlich gut und gerne lebt.
Da ich aus Lothringen kommend eh durch Luxemburg musste um günstiger zu tanken, war es naheliegend noch ein Spiel mitzunehmen. Die Hausherren warben auf ihrer Facebook Seite mit einem Derby. In jedem Fall handelt es sich aber um einen wahren Klassiker des europäischen Spitzensports. Schëffleng gegen Monnerech, das ist Musik in den Ohren und lässt das Fußballherz höher schlagen. Der FC Schifflingen entstand 1995 aus einer Fusion von "The National" und "Amis des Sports". The National wurde 1952 Meister und 1960 Pokalsieger. Amis spielte nie erstklassig. Der FC Schifflingen 95 stieg 99 in die erste Liga auf und gleich wieder ab. Diese Saison spielt man nach dem Aufstieg seine zweite Saison im Oberhaus des luxemburgischen Fußballs. Der FC Monnerisch stieg ein Jahr vorher, 1998 erstmals in die erste Liga auf und spielt nach diversen Auf- und Abstiegen seine elfte Saison in der National Division. 1999 scheiterte Monnerisch im Pokalfinale an Jeunesse Esch und da die in der CL Quali antraten, durfte der FCM in der Qualifikationsrunde zum UEFA Pokal spielen. Dort scheiterte man in Summe knapp mit 2:13 gegen Dinamo Bukarest, aber dabei sein ist alles. Beim Betreten der Anlage begeisterte mich sofort die Dorfplatz-Romantik in der ersten Liga. Mit einer Tribüne und Stufen kann das Stadion zwar schon etwas bieten, aber die Atmosphäre war speziell. Durchaus im positiven Sinn. Immerhin spielte der Sechste gegen den Vierten. In einem relativ unterhaltsamen, aber nur bedingt hochklassigen Spiel gingen die Gäste in Führung und vor der Pause konnten die Hausherren ausgleichen. Bei einer Rudelbildung nach einem Zweikampf mussten die Ordner einschreiten um die beiden Mannschaften voneinander zu trennen. Joa, das lass ich als Derby durchgehen. Beim Führungstreffer tobte das Publikum (im Rahmen seiner Möglichkeiten) und kurz vorm Abpfiff fiel der erneute Ausgleich. Da Prinz Wilhelm Alexander von Nassau die Tochter des portugiesischen Königs heiratete, sind rund ein Sechstel der luxemburgischen Bevölkerung Portugiesen. Aus diesem Grund gab es hier neben Bofferding und Battin auch Super Bock zu trinken, für das ich mich entschied. Die Verpflegung war mit Mettwurscht, Grillwurscht, Keiswurscht, Hamburgern, Merguez und Fritten ebenfalls unglaublich gut. Allgemein ist das Großherzogtum Luxemburg ein besonderes Land. Neben Deutsch, Französisch und Luxemburgisch lernt man hier auch Englisch und wächst somit viersprachig auf. Der Ausländeranteil des Landes liegt bei knapp unter 50 %, aber 75 Prozent der Bevölkerung geben luxemburgisch als ihre Muttersprache an. Integration fängt bei der Sprache an und das scheint hier zu funktionieren. Luxemburgisch war bis ins 20. Jahrhundert als Mundart des Deutschen keine eigenständige Sprache. Wenn die augenscheinlichen Portugiesen am Wurststand sich untereinander auf Letzebuergesch unterhalten, dann sind Hautfarbe und Herkunft egal, dann sind es Luxemburger. Inwiefern die scheinbar gelungene Integration des Multi-Kulti Landes am mit 2,6 % geringen Anteil nichtchristlicher Religionsgemeinschaften zusammenhängt, möchte ich nicht beurteilen. Interessant finde ich übrigens folgendes: "In den meisten Schulen existiert eine große Kluft zwischen den luxemburgischen Schülern sowie Deutschen, Niederländern und Engländern mit der Hauptsprache Deutsch und den Schülern mit der Hauptsprache Französisch." Böse Zungen könnten daraus schließen, dass Franzosen dumm sind. Da ich gerade Luxemburg näher bringe noch ein paar Fakten. Das durchschnittliche Einkommen eines Luxemburgers ist zweieinhalbfach so hoch wie das des durchschnittlichen Europäers. Der Kaufkraftstandard eines Luxemburgers liegt bei 253 Prozent des EU-Durchschnitts. Und das luxemburgische Bruttoinlandsprodukt pro Kopf ist, abgesehen von den Fürstentümern Liechtenstein und Monaco, das höchste weltweit. Luxemburg, ein Land in dem man tatsächlich gut und gerne lebt.
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