Fußball ist nicht alles. Deshalb hab ich gestern darauf verzichtet und mit Freunden an der Musel bei Kowelenz ein Weinchen getrunken. So schlecht ist Fußball aber auch nicht und daher gab es vorm Abendprogramm noch einen Revisit beim Plagiat aus Trier. Die Eintracht sind nur wir! Trier ist eine sehr schöne Stadt, deren Besuch sich eh immer lohnt und mein Besuch im Moselstadion beim Pokalspiel gegen Nürnberg ist jetzt auch schon unglaubliche 14 Jahre her. Zu Oberliga Südwest Zeiten spielte Trier erstklassig und später in der 2. Bundesliga. Das ist mittlerweile aber auch schon etwas her und der Rekordpokalsieger im Rheinlandpokal und zweimalige Amateurmeister pendelt die letzten Jahre zwischen Regional- und Oberliga. Erst zur aktuellen Saison sind sie mit den heutigen Gästen zusammen wieder aufgestiegen. Bis zu diesem Jahr hat Göppingen in meinen Lebzeiten die Grenzen von Baden Württemberg nicht verlassen. Früher spielten sie aber mal in der zweitklassigen Regionalliga Süd, waren als Gaumeister in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft und spielten im Halbfinale der Amateurmeisterschaft. Zu meiner Überraschung gab es Rindswurst im Stadion, die ich als Frühstück dankend annahm. Das Bitburger hab ich stattdessen dankend abgelehnt, da ich gefühlt noch ein paar Promille vom Vorabend hatte. Die aktive Gruppe der Damen und Herren auf der Gegengerade um Insane Ultra hatte ich etwas größer in Erinnerung, aber sie machten ihr Ding und besonders beim "Die ganze Kurve singt, damit die Eintracht gewinnt" sangen sie sich in einen kleinen Rausch. Im ersten Durchgang war das Spiel nicht unbedingt unterhaltsam. Da Trier ein paar Chancen mehr hatte, war der wuchtige Treffer zum 1:0 aber nicht unverdient. In der zweiten Hälfte hatten die Hausherren deutlich mehr vom Spiel, ließen die Chancen aber lange ungenutzt. Bis ein schön gespielter Konter das erlösende 2:0 brachte.
24.08.24 18:00 US Thionville Lusitanos - FC Chambly Oise 1:1 (1:1), Stade du Guentrange, National 2 Groupe C, 1.248 Zuschauer
Thionville oder auf deutsch Diedenhofen liegt im Departement Moselle in der Region Grand Est, ehemals Lothringen bei Metz. Die Stadt hat keine großen Highlights zu bieten, aber das Flair der Altstadt mit den vielen Cafés wirkt schon einladend. Die französische vierte Liga National 2 ist in drei Staffeln unterteilt und von den 48 Grounds in diesen Staffeln habe ich noch nicht allzu viele, in Gruppe C nähere ich mich nun mit 1/16 aber mit großen Schritten der Komplettierung. Thionville spielte mal zwei Jahre in der 2. Liga, aber danach ging es abwärts und erst nach einer Fusion 2021 hieß die Richtung wieder bergauf. Erst zur neuen Saison sind sie aus der fünften Liga aufgestiegen. Die Gäste wurden erst 1989 gegründet und kommen aus dem Umland von Paris. Die gut 350 km haben auch 20 Zuschauer auf sich genommen, von denen die Hälfte um etwas Support bemüht war. Das sah schon ganz passabel aus, aber hören konnte ich sie leider nicht. Nebenan stand nämlich der Alleinunterhalter von Thionville und neben einer Trommel hatte er leider auch ein Megaphon am Start. "Allez allez" und "Schalalalalala“ das gesamte Spiel über. Ich finde Stimmung seltenst nervig, aber das war einfach nur störend lauter Krach. Man kann wahrscheinlich von einer Aufstiegs Euphorie sprechen, denn es waren deutlich mehr Zuschauer da als ich es erwartet hätte. Die Tribüne war gesperrt und so bevölkerten die Zuschauer weitestgehend alle Stufen rundum. Der Fußball von Thionville kam mir sehr bekannt vor. Langweiliges Ball hin und her Geschiebe ohne den letzten Pass und ideenlos im Abschluss. Die Gäste passten sich den Ball in der eigenen Hälfte im Spielaufbau ebenfalls ruhig und gelassen hin und her. Hinter der Mittellinie ging es aber schnell und zielgerichtet in Richtung Tor. Dementsprechend war die Führung für Chambly auch verdient. Aus dem Nichts packte Die 9 der Hausherren aber den Hammer aus und traf schön zum Ausgleich. In der zweiten Hälfte hatte Thionvile etwas mehr Zug zum Tor, versemmelte aber alles und verschoss auch einen Elfer. Als es gut 20 Minuten vor Schluss anfing zu regnen, leerte sich das Stadion extrem. Anfangs ließ das aufziehende Gewitter den Schiedsrichter unbeeindruckt und er ließ munter weiter spielen, sofern man das gebotene noch als munter bezeichnen konnte. Ein Blitz war ihm dann scheinbar etwas zu nah und in der 83. Spielminute unterbrach er die Partie. Dummerweise war danach Ruhe und man hätte die restliche Zeit ohne Gewitter zu Ende spielen können. So verzögerte sich das Ganze halt etwas und konnte dann vor nur noch knapp 200 Zuschauern trocken zu Ende gespielt werden. Der Krachmacher war aber leider noch da. Das Spiel war nun sehr zerfahren und überhaupt nicht schön anzusehen. Das Stadion Menü bestand übrigens aus Karlsbräu, Merguez und Fritten.
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