16.08.14. 12:00 Hannover 96 - FC St. Pauli 2:2, Eilenriedestadion, A-Junioren Bundesliga Nord/Nordost, 111 Zuschauer
Nächstes Jahr rollen auch hier die Bagger an und das ist rein logisch betrachtet auch verständlich, aber wenn man in einem solchen Stadion steht wird man unweigerlich zum Stadion Romantiker und kann diese Entscheidung nicht oder nur schwer akzeptieren. Die überdachte Sitzplatz Tribüne für rund 500 Leute mit ihren Holzbänken wird stehen bleiben, da sie Denkmalgeschützt ist. Das restliche Stadion wird aber leider dran glauben müssen und das macht einen traurig wenn man auf den knapp 20 teils mit Gras, Moos und Unkraut zugewachsenen Stehrängen in den Kurven steht auf denen die Fußball Welt noch nicht kahl und steril ist. Oder wenn man auf der Gegenseite auf einer der alten Holzbänke sitzt, die nicht wie die dämlichen und lustlos montierten Plastiksitze in Reih und Glied wie an der Schnur gezogen aussehen. Hier wird man an die Zeit erinnert in der Fußball noch mehr war als einfach nur ein Geschäft, als die Leute die zum Fußball gingen noch Menschen waren die sich auch dafür interessiert haben und die nicht nur da waren um cool oder inn zu sein oder aber um einfach nur prollig Geschäfte abzuschließen. Ach ja, früher... Heute spielt hier aber nur noch die Jugend, da das Stadion für die vierte Liga, in der die zweite Mannschaft spielt, nach Meinung einiger Idioten in hohen Positionen des Verbandes viel zu schlecht ist. Aber der Diktator des hiesigen Vereins ist ja auch nicht besser. Mir ging es hier und heute um das Stadion, das Spiel lief eben und ich merkte mal wieder, dass ich mit Jugendfußball nichts anfangen kann. Technisch können die Jungs schon was und das macht eigentlich auch Spaß, aber sobald auch nur mal ein Zweikampf entstehen könnte wird direkt abgepfiffen und darauf komm ich gar nicht klar. Das ist doch die letzte Klasse im Jugendbereich und danach sollen die Jungs bestenfalls im Profibereich, in jedem Fall aber bei den Herren mitkicken, kein Wunder dass dem so viele Spieler einfach nicht gewachsen sind. Zumindest war es spannend und Hannover konnte den 0:2 Rückstand zur Pause gegen den ehemaligen Kultclub, der mittlerweile nur noch lächerlich ist, in der Schlussphase ausgleichen. Nervig waren hier noch ein paar Zuschauer des oben erwähnten Clubs aus der Domstadt. Wie man, wenn auch nur zaghaft, Lieder eines nicht beteiligten Vereins anstimmen und sich dabei cool fühlen kann wird mir ein Rätsel bleiben und das war jetzt kein freundschafts Ding zwischen Köln und Pauli. In diesem Fall hätte ich mir wirklich gewünscht, dass das jemand der 96-Anhänger in den falschen Hals bekommt, aber vielleicht haben die auch einfach die dämliche "Groundhopper" Reportage gesehen und für voll genommen. Nach dem Spiel ging es direkt ins Auto und mit Bleifuß weiter zum nächsten Kick.
16.08.14. 14:00 Magdeburger SV Preussen - VfB Merseburg 5:4 nE, Heinrich-Germer-Stadion, Landespokal Sachsen-Anhalt, 85 Zuschauer
Fussball.de gab mir das Spiel bei meiner Planung mit 15 Uhr an und so war ich zwar etwas verwundert über den freien Eintritt, hab mir aber nichts weiter dabei gedacht. Etwas seltsamer wurde es dann als mein 1:0 bereits das 1:1 war, aber es soll ja auch frühe Tore geben und ich war schließlich fünf Minuten zu spät. Die unnormal lange Nachspielzeit in der ersten Hälfte machte mich dann noch stutziger und als die Spieler nach dem Pfiff des Schiedsrichters nicht in die Kabine verschwanden, wurde mir klar, dass ich hier erst zur zweiten Hälfte gekommen bin und somit gerade mal 40 Minuten der regulären Spielzeit gesehen hab. Normalerweise halte ich gar nichts von Halbzeit Hopping und ne bessere halbe Stunde würde mir auch auf keinen Fall reichen um den Ground zu zählen, aber durch die Verlängerung waren es dann ja doch noch 70 Minuten plus Elfmeterschießen und so muss ich mich in ner ruhigen Minute mal mit meinem Gewissen zusammensetzten und besprechen ob ich das Mopped hier zähle oder nicht. Der Platz bietet auf jeden Fall eine recht ordentliche Anzahl an Stufen in der Kurve und auf der Gegenseite, allerdings waren diese Bereiche heute geschlossen. Das Leben spielte sich also auf der Hauptseite ab und hier gibt es ein paar breite Stufen mit Bänken und einen überdachten Bereich mit Stühlen und Bänken an der Mitte des Platzes. Nun ging es auf den Weg zum dritten Spiel des Tages im dritten Bundesland und beim Spiel meiner Eintracht sollte ich dann auch wieder pünktlich sein.
16.08.14. 20:30 Viktoria Berlin - Eintracht Frankfurt 0:2, Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, DFB Pokal, 10.514 Zuschauer
Nachdem ich im Hotel meine sieben Sachen abgelegt hab wurde das Verkehrsmittel gewechselt und es ging mit dem ÖPNV in Richtung Stadion. Auch wenn ich von Berlin als Stadt kein so großer Freund bin, so muss ich doch zugeben, dass es hier mit den Öffentlichen echt super klappt. Am Stadion wurde dann mit dem Ein oder Anderen kurz geredet oder einfach Hallo gesagt, bevor die Zeit dann doch drängte und es Zeit wurde das Säftchen zu leeren und rein zu gehen. Am Eingang traf ich dann zufällig Patrick, der mit einem Freund vor Ort war. Ein Zufall der eigentlich gar keiner ist, denn ob Baku, Nicosia, Porto, Berlin oder was weiß ich, wir treffen uns eigentlich immer zufällig irgendwie und irgendwo wenn die Eintracht spielt. Den Jahn Sportpark kenne ich noch vom letzten Jahr, als hier in der ersten Runde Stuttgart zu Gast beim BFC war, aber mit dem eigenen Verein kommt man doch gerne ein zweites Mal vorbei. Es gibt hier nur Sitzplätze, eine Laufbahn und die ziemlich flachen Ränge machen das Ganze auch nicht besser, aber trotzdem finde ich es hier gar nicht so schlimm. Die Flutlichtmasten zeugen von einer anderen Zeit und generell ist es eben noch ein Stadion, man ist irgendwie im Freien. Denn auch wenn Düsseldorf und Gelsenkirchen Extreme sind, so fühlt man sich doch auch in Frankfurt, Hamburg oder anderswo wie in einer Halle, in einer immer gleichen Halle. Das Spiel ist mit den Worten "typische Erstrundenpartie" ganz gut erklärt. Die Eintracht machte früh das Tor und nahm so etwas den Druck raus, danach machte man bis zur Pause einfach nicht mehr als nötig und vom FC Viktoria 1889 Berlin Lichterfelde-Tempelhof e.V. kam auch nichts zwingendes. Die zweite Hälfte startete genauso. Wir waren am Drücker, aber vorm Tor war Schluss und die Berliner kamen erst gar nicht so weit. Als sie dann aber doch etwas mutiger wurden sah unsere Abwehr teilweise nicht ganz so gut aus und wir können uns bei unserer Nr. 1 bedanken, dass es nicht ganz so spannend wurde. Jetzt kam Meier für Valdez, danach kamen die Torchancen für uns und dann das Tor in der Nachspielzeit, natürlich durch Meier! Fantechnisch hatte die Viktoria rund 20 "aktive" Leute mit zwei Bannern und ein paar Fahnen - immerhin. Von uns gab es zum Intro der zweiten Halbzeit eine nette Pyroshow, ähm ich meine natürlich gewaltsame Auseinandersetzungen mit unbewaffneten Polizisten und unschuldigen Frauen und Kindern, bei denen auch Langstreckenraketen zum Einsatz kamen. Stimmung war zwar über 90 Minuten mal mehr und mal weniger vorhanden und geht in Ordnung, aber ein wirklich gelungener Auftritt war das für unsere Verhältnisse nicht. Ich muss zugeben, dass ich auch nicht voll dabei war und es fiel auch sehr stark auf, dass unter denn gut 4.500 Gästen viele "Touristen" waren. Den Vogel schossen drei Affen hinter mir ab, die mit St. Pauli Shirts bei uns im Gästeblock standen - soweit schon mindestens sehr grenzwertig. Als einer dann bei nem Lied oder Anfeuerungsruf meinte doch das Eintracht mal gegen St. Pauli zu tauschen wurde es mir aber zu viel. Ich hab ihn dann mehr oder weniger freundlich gebeten das doch zu lassen und ihn nachm Puls gefragt. Seine Kollegen waren dann auch recht einsichtig, aber er selbst konnte das überhaupt nicht verstehen und fast hätte es geknallt, aber so nüchtern bin ich dann doch ziemlich entspannt und beim nächsten Umdrehen waren sie auch weg. Ich bin ja grundsätzlich ein ganz netter Kerl, vielleicht auch zu nett, bei vielen Anderen hätte der Depp ein paar gefangen und das völlig zu recht. Unglaublich was es so gibt, irgendwie kam ich mir vor wie bei "versteckte Kamera". Was hier noch positiv erwähnt werden muss ist das Steak, das hat einfach klasse geschmeckt! Nach dem Spiel ist vor dem Spiel oder so, also zog es uns Drei noch in die Bembelbar, die heute in einem Keller gastierte. Eigentlich wollte ich nach ein, zwei Schoppen ins Hotel zurück, aber mit netten Gesprächen verging die Zeit in der geilen Location sehr schnell und aus den Zwei wurden ein paar mehr. Außerdem ist es schon was feines bei hessischer Musik mit nem Äppler in Berlin zu stehen und zu feiern. Die Bahnen fahren hier ja auch nachts sehr zuverlässig...
17.08.14. 13:30 TSG Neustrelitz - VfB Germania Halberstadt 3:2, Parkstadion, Regionalliga Nordost, 1.004 Zuschauer
Eigentlich sollte es heute ins Amateurstadion zu den jungen Herren der alten Dame gehen, aber Tante Hertha muss bis zum nächsten Mal warten, denn das Bett wollte mich einfach nicht gehen lassen. Nach ner Dusche und dem Frühstück war ich dann wieder halbwegs fit und machte mich auf den Weg nach Neustrelitz. Das lag zwar aufm Weg und ein Regionalliga Spiel ist in jedem Fall interessanter als ein Kick in der A-Jugend Bundesliga, aber durch die Anstoßzeiten auch stressiger und eigentlich nur theoretisch zu schaffen, so zumindest die Befürchtung. Das Stadion hat nur einen Ausbau auf einer Seite. Zwölf Stufen, in der Mitte ein paar Plastik Sitze, in einer Ecke der Gästeblock und mittig dahinter noch eine kleine, überdachte Tribüne. Nichts Besonderes, aber in den Regionalliga will ja zumindest theoretisch alles mal besucht werden. Im Gästeblock versammelten sich rund 30 Leute mit einer Fahne am Zaun. Ob das jetzt alles Gäste waren oder auch Zuschauer, die einfach Platz wollten kann ich net sagen. Zwei, drei der Jungs gaben mit vollem Kopp ab und an mal nen Spruch oder ne Anfeuerung von sich. Unter den Heimfans waren ebenfalls ein paar "Supporter" mit ner Trommel, die sich hinter nem Banner versammelten, ihren Job aber auch nicht ganz so ernst nahmen. Was mir hier total aufn Sack ging waren die nervigen Tröten und Hupen, von denen es hier unnormal viele gab. Aber das ist ja nur meine Meinung, jedem gefällt was anderes. Beim Wurst Test gab es für das Gerät schon die ersten Minuspunkte, nen Elektrogrill. Die Wurst war dann nicht mal schlecht, aber leider auch nicht gut, sondern einfach völlig geschmacksneutral, also unnötige Kalorien. Das Spiel ging mit 0:1 in die Pause und das dürfte dann auch die Statistik der Torchancen gewesen sein. Ganz anders der zweite Durchgang, hier kamen beide Mannschaften zu guten Möglichkeiten und das Spiel machte wesentlich mehr Spaß und anstatt 0:3 hieß es erst 0:1 plus zweimal Pfosten und dann 2:1 nach zwei schönen Toren. Dann waren die 90 Minuten um, ich ging in Richtung Ausgang um schnell wegzukommen und dann fällt in der 92. noch das Entscheidende 3:1. Ende? Pustekuchen. In der 93. Minute fällt noch das 3:2. Ordentlich. Jetzt aber zackig weg.
17.08.14. 16:00 1. FC Neubrandenburg - Karlsruher SC 1:3, Jahnstadion, DFB Pokal, 3.500 Zuschauer
Die Straßen waren hier im Niemandsland komplett frei, die Parkplatzsituation am Stadion auch wesentlich entspannter als erwartet und unkompliziert, das hinterlegte Ticket konnte ebenfalls schnell und ohne Probleme abgeholt werden und dann stand da ne lange Schlange vorm Einlass und es waren keine zehn Minuten mehr bis zum Anpfiff. Aber ein dickes Lob an die Ordner, die dann etwas schneller kontrollierten und so war ich kurz vor Anpfiff auf meinem Platz, check. Man kann eben doch nicht immer nur Pech haben. Der KSC hatte das Spiel in der ersten Halbzeit im Griff ohne aber zu dominieren und ohne die entscheidenden Akzente nach Vorne zu setzen und so ging es torlos in die Pause. Wie bereits zuvor war die zweite Halbzeit auch hier wieder unterhaltsamer, denn kurz nach der Pause prallte ein Schuss der Neubrandenburger an den Pfosten und nach nem Abstauber zappelte der Ball im Netz! Die Hoffnung auf eine Überraschung dauerte aber nicht lange, denn keine fünf Minuten später glichen die Gäste aus. Danach wurde der KSC stärker, brauchte aber zwei Elfmeter für die weiteren Treffer. Hier war durchaus eine Überraschung drin, denn die Torschüsse sollten relativ gleich verteilt gewesen sein. Ansonsten dürfte aber doch jede Statistik für die Karlsruher sprechen. Die Heimfans hatten ein paar Banner aufgehängt und feuerten ihr Team auch gelegentlich mal an. Die Gäste wurden natürlich von ihren Freunden aus dem nahen Berlin unterstützt, ansonsten wäre im Gästeblock wohl deutlich mehr Platz gewesen, aber so tippe ich mal auf 500 Leute. Stimmung war hier mehr oder weniger durchgängig vorhanden und für eine Szene wie die des KSC geht der Auftritt auch in Ordnung. Das Problem dabei ist allerdings, dass Anspruch bzw. Wunschdenken und Wirklichkeit in Karlsruhe sehr weit voneinander entfernt sind. Das Jahnstadion, in dem kein Ligabetrieb stattfindet, wird aktiv für Leichtathletik genutzt und darin ist Neubrandenburg auch ne große Nummer. An einer Geraden befindet sich eine überdachte Tribüne mit Sprecherturm, ansonsten sind die Stufen rundum unüberdacht und größtenteils sind hier mittlerweile Sitzschalen montiert worden. Erwähnenswert ist noch die überdimensionale Anzeigetafel in der Kurve. Nach dem Spiel guckte ich mir noch die Altstadt samt Stadtmauer und der vier Stadttore an, die der "Vier Tore Stadt" ihren Beinamen geben. Und dann ging es auf den 670 km langen Rückweg, gähn.
Nächstes Jahr rollen auch hier die Bagger an und das ist rein logisch betrachtet auch verständlich, aber wenn man in einem solchen Stadion steht wird man unweigerlich zum Stadion Romantiker und kann diese Entscheidung nicht oder nur schwer akzeptieren. Die überdachte Sitzplatz Tribüne für rund 500 Leute mit ihren Holzbänken wird stehen bleiben, da sie Denkmalgeschützt ist. Das restliche Stadion wird aber leider dran glauben müssen und das macht einen traurig wenn man auf den knapp 20 teils mit Gras, Moos und Unkraut zugewachsenen Stehrängen in den Kurven steht auf denen die Fußball Welt noch nicht kahl und steril ist. Oder wenn man auf der Gegenseite auf einer der alten Holzbänke sitzt, die nicht wie die dämlichen und lustlos montierten Plastiksitze in Reih und Glied wie an der Schnur gezogen aussehen. Hier wird man an die Zeit erinnert in der Fußball noch mehr war als einfach nur ein Geschäft, als die Leute die zum Fußball gingen noch Menschen waren die sich auch dafür interessiert haben und die nicht nur da waren um cool oder inn zu sein oder aber um einfach nur prollig Geschäfte abzuschließen. Ach ja, früher... Heute spielt hier aber nur noch die Jugend, da das Stadion für die vierte Liga, in der die zweite Mannschaft spielt, nach Meinung einiger Idioten in hohen Positionen des Verbandes viel zu schlecht ist. Aber der Diktator des hiesigen Vereins ist ja auch nicht besser. Mir ging es hier und heute um das Stadion, das Spiel lief eben und ich merkte mal wieder, dass ich mit Jugendfußball nichts anfangen kann. Technisch können die Jungs schon was und das macht eigentlich auch Spaß, aber sobald auch nur mal ein Zweikampf entstehen könnte wird direkt abgepfiffen und darauf komm ich gar nicht klar. Das ist doch die letzte Klasse im Jugendbereich und danach sollen die Jungs bestenfalls im Profibereich, in jedem Fall aber bei den Herren mitkicken, kein Wunder dass dem so viele Spieler einfach nicht gewachsen sind. Zumindest war es spannend und Hannover konnte den 0:2 Rückstand zur Pause gegen den ehemaligen Kultclub, der mittlerweile nur noch lächerlich ist, in der Schlussphase ausgleichen. Nervig waren hier noch ein paar Zuschauer des oben erwähnten Clubs aus der Domstadt. Wie man, wenn auch nur zaghaft, Lieder eines nicht beteiligten Vereins anstimmen und sich dabei cool fühlen kann wird mir ein Rätsel bleiben und das war jetzt kein freundschafts Ding zwischen Köln und Pauli. In diesem Fall hätte ich mir wirklich gewünscht, dass das jemand der 96-Anhänger in den falschen Hals bekommt, aber vielleicht haben die auch einfach die dämliche "Groundhopper" Reportage gesehen und für voll genommen. Nach dem Spiel ging es direkt ins Auto und mit Bleifuß weiter zum nächsten Kick.
16.08.14. 14:00 Magdeburger SV Preussen - VfB Merseburg 5:4 nE, Heinrich-Germer-Stadion, Landespokal Sachsen-Anhalt, 85 Zuschauer
Fussball.de gab mir das Spiel bei meiner Planung mit 15 Uhr an und so war ich zwar etwas verwundert über den freien Eintritt, hab mir aber nichts weiter dabei gedacht. Etwas seltsamer wurde es dann als mein 1:0 bereits das 1:1 war, aber es soll ja auch frühe Tore geben und ich war schließlich fünf Minuten zu spät. Die unnormal lange Nachspielzeit in der ersten Hälfte machte mich dann noch stutziger und als die Spieler nach dem Pfiff des Schiedsrichters nicht in die Kabine verschwanden, wurde mir klar, dass ich hier erst zur zweiten Hälfte gekommen bin und somit gerade mal 40 Minuten der regulären Spielzeit gesehen hab. Normalerweise halte ich gar nichts von Halbzeit Hopping und ne bessere halbe Stunde würde mir auch auf keinen Fall reichen um den Ground zu zählen, aber durch die Verlängerung waren es dann ja doch noch 70 Minuten plus Elfmeterschießen und so muss ich mich in ner ruhigen Minute mal mit meinem Gewissen zusammensetzten und besprechen ob ich das Mopped hier zähle oder nicht. Der Platz bietet auf jeden Fall eine recht ordentliche Anzahl an Stufen in der Kurve und auf der Gegenseite, allerdings waren diese Bereiche heute geschlossen. Das Leben spielte sich also auf der Hauptseite ab und hier gibt es ein paar breite Stufen mit Bänken und einen überdachten Bereich mit Stühlen und Bänken an der Mitte des Platzes. Nun ging es auf den Weg zum dritten Spiel des Tages im dritten Bundesland und beim Spiel meiner Eintracht sollte ich dann auch wieder pünktlich sein.
16.08.14. 20:30 Viktoria Berlin - Eintracht Frankfurt 0:2, Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, DFB Pokal, 10.514 Zuschauer
Nachdem ich im Hotel meine sieben Sachen abgelegt hab wurde das Verkehrsmittel gewechselt und es ging mit dem ÖPNV in Richtung Stadion. Auch wenn ich von Berlin als Stadt kein so großer Freund bin, so muss ich doch zugeben, dass es hier mit den Öffentlichen echt super klappt. Am Stadion wurde dann mit dem Ein oder Anderen kurz geredet oder einfach Hallo gesagt, bevor die Zeit dann doch drängte und es Zeit wurde das Säftchen zu leeren und rein zu gehen. Am Eingang traf ich dann zufällig Patrick, der mit einem Freund vor Ort war. Ein Zufall der eigentlich gar keiner ist, denn ob Baku, Nicosia, Porto, Berlin oder was weiß ich, wir treffen uns eigentlich immer zufällig irgendwie und irgendwo wenn die Eintracht spielt. Den Jahn Sportpark kenne ich noch vom letzten Jahr, als hier in der ersten Runde Stuttgart zu Gast beim BFC war, aber mit dem eigenen Verein kommt man doch gerne ein zweites Mal vorbei. Es gibt hier nur Sitzplätze, eine Laufbahn und die ziemlich flachen Ränge machen das Ganze auch nicht besser, aber trotzdem finde ich es hier gar nicht so schlimm. Die Flutlichtmasten zeugen von einer anderen Zeit und generell ist es eben noch ein Stadion, man ist irgendwie im Freien. Denn auch wenn Düsseldorf und Gelsenkirchen Extreme sind, so fühlt man sich doch auch in Frankfurt, Hamburg oder anderswo wie in einer Halle, in einer immer gleichen Halle. Das Spiel ist mit den Worten "typische Erstrundenpartie" ganz gut erklärt. Die Eintracht machte früh das Tor und nahm so etwas den Druck raus, danach machte man bis zur Pause einfach nicht mehr als nötig und vom FC Viktoria 1889 Berlin Lichterfelde-Tempelhof e.V. kam auch nichts zwingendes. Die zweite Hälfte startete genauso. Wir waren am Drücker, aber vorm Tor war Schluss und die Berliner kamen erst gar nicht so weit. Als sie dann aber doch etwas mutiger wurden sah unsere Abwehr teilweise nicht ganz so gut aus und wir können uns bei unserer Nr. 1 bedanken, dass es nicht ganz so spannend wurde. Jetzt kam Meier für Valdez, danach kamen die Torchancen für uns und dann das Tor in der Nachspielzeit, natürlich durch Meier! Fantechnisch hatte die Viktoria rund 20 "aktive" Leute mit zwei Bannern und ein paar Fahnen - immerhin. Von uns gab es zum Intro der zweiten Halbzeit eine nette Pyroshow, ähm ich meine natürlich gewaltsame Auseinandersetzungen mit unbewaffneten Polizisten und unschuldigen Frauen und Kindern, bei denen auch Langstreckenraketen zum Einsatz kamen. Stimmung war zwar über 90 Minuten mal mehr und mal weniger vorhanden und geht in Ordnung, aber ein wirklich gelungener Auftritt war das für unsere Verhältnisse nicht. Ich muss zugeben, dass ich auch nicht voll dabei war und es fiel auch sehr stark auf, dass unter denn gut 4.500 Gästen viele "Touristen" waren. Den Vogel schossen drei Affen hinter mir ab, die mit St. Pauli Shirts bei uns im Gästeblock standen - soweit schon mindestens sehr grenzwertig. Als einer dann bei nem Lied oder Anfeuerungsruf meinte doch das Eintracht mal gegen St. Pauli zu tauschen wurde es mir aber zu viel. Ich hab ihn dann mehr oder weniger freundlich gebeten das doch zu lassen und ihn nachm Puls gefragt. Seine Kollegen waren dann auch recht einsichtig, aber er selbst konnte das überhaupt nicht verstehen und fast hätte es geknallt, aber so nüchtern bin ich dann doch ziemlich entspannt und beim nächsten Umdrehen waren sie auch weg. Ich bin ja grundsätzlich ein ganz netter Kerl, vielleicht auch zu nett, bei vielen Anderen hätte der Depp ein paar gefangen und das völlig zu recht. Unglaublich was es so gibt, irgendwie kam ich mir vor wie bei "versteckte Kamera". Was hier noch positiv erwähnt werden muss ist das Steak, das hat einfach klasse geschmeckt! Nach dem Spiel ist vor dem Spiel oder so, also zog es uns Drei noch in die Bembelbar, die heute in einem Keller gastierte. Eigentlich wollte ich nach ein, zwei Schoppen ins Hotel zurück, aber mit netten Gesprächen verging die Zeit in der geilen Location sehr schnell und aus den Zwei wurden ein paar mehr. Außerdem ist es schon was feines bei hessischer Musik mit nem Äppler in Berlin zu stehen und zu feiern. Die Bahnen fahren hier ja auch nachts sehr zuverlässig...
17.08.14. 13:30 TSG Neustrelitz - VfB Germania Halberstadt 3:2, Parkstadion, Regionalliga Nordost, 1.004 Zuschauer
Eigentlich sollte es heute ins Amateurstadion zu den jungen Herren der alten Dame gehen, aber Tante Hertha muss bis zum nächsten Mal warten, denn das Bett wollte mich einfach nicht gehen lassen. Nach ner Dusche und dem Frühstück war ich dann wieder halbwegs fit und machte mich auf den Weg nach Neustrelitz. Das lag zwar aufm Weg und ein Regionalliga Spiel ist in jedem Fall interessanter als ein Kick in der A-Jugend Bundesliga, aber durch die Anstoßzeiten auch stressiger und eigentlich nur theoretisch zu schaffen, so zumindest die Befürchtung. Das Stadion hat nur einen Ausbau auf einer Seite. Zwölf Stufen, in der Mitte ein paar Plastik Sitze, in einer Ecke der Gästeblock und mittig dahinter noch eine kleine, überdachte Tribüne. Nichts Besonderes, aber in den Regionalliga will ja zumindest theoretisch alles mal besucht werden. Im Gästeblock versammelten sich rund 30 Leute mit einer Fahne am Zaun. Ob das jetzt alles Gäste waren oder auch Zuschauer, die einfach Platz wollten kann ich net sagen. Zwei, drei der Jungs gaben mit vollem Kopp ab und an mal nen Spruch oder ne Anfeuerung von sich. Unter den Heimfans waren ebenfalls ein paar "Supporter" mit ner Trommel, die sich hinter nem Banner versammelten, ihren Job aber auch nicht ganz so ernst nahmen. Was mir hier total aufn Sack ging waren die nervigen Tröten und Hupen, von denen es hier unnormal viele gab. Aber das ist ja nur meine Meinung, jedem gefällt was anderes. Beim Wurst Test gab es für das Gerät schon die ersten Minuspunkte, nen Elektrogrill. Die Wurst war dann nicht mal schlecht, aber leider auch nicht gut, sondern einfach völlig geschmacksneutral, also unnötige Kalorien. Das Spiel ging mit 0:1 in die Pause und das dürfte dann auch die Statistik der Torchancen gewesen sein. Ganz anders der zweite Durchgang, hier kamen beide Mannschaften zu guten Möglichkeiten und das Spiel machte wesentlich mehr Spaß und anstatt 0:3 hieß es erst 0:1 plus zweimal Pfosten und dann 2:1 nach zwei schönen Toren. Dann waren die 90 Minuten um, ich ging in Richtung Ausgang um schnell wegzukommen und dann fällt in der 92. noch das Entscheidende 3:1. Ende? Pustekuchen. In der 93. Minute fällt noch das 3:2. Ordentlich. Jetzt aber zackig weg.
17.08.14. 16:00 1. FC Neubrandenburg - Karlsruher SC 1:3, Jahnstadion, DFB Pokal, 3.500 Zuschauer
Die Straßen waren hier im Niemandsland komplett frei, die Parkplatzsituation am Stadion auch wesentlich entspannter als erwartet und unkompliziert, das hinterlegte Ticket konnte ebenfalls schnell und ohne Probleme abgeholt werden und dann stand da ne lange Schlange vorm Einlass und es waren keine zehn Minuten mehr bis zum Anpfiff. Aber ein dickes Lob an die Ordner, die dann etwas schneller kontrollierten und so war ich kurz vor Anpfiff auf meinem Platz, check. Man kann eben doch nicht immer nur Pech haben. Der KSC hatte das Spiel in der ersten Halbzeit im Griff ohne aber zu dominieren und ohne die entscheidenden Akzente nach Vorne zu setzen und so ging es torlos in die Pause. Wie bereits zuvor war die zweite Halbzeit auch hier wieder unterhaltsamer, denn kurz nach der Pause prallte ein Schuss der Neubrandenburger an den Pfosten und nach nem Abstauber zappelte der Ball im Netz! Die Hoffnung auf eine Überraschung dauerte aber nicht lange, denn keine fünf Minuten später glichen die Gäste aus. Danach wurde der KSC stärker, brauchte aber zwei Elfmeter für die weiteren Treffer. Hier war durchaus eine Überraschung drin, denn die Torschüsse sollten relativ gleich verteilt gewesen sein. Ansonsten dürfte aber doch jede Statistik für die Karlsruher sprechen. Die Heimfans hatten ein paar Banner aufgehängt und feuerten ihr Team auch gelegentlich mal an. Die Gäste wurden natürlich von ihren Freunden aus dem nahen Berlin unterstützt, ansonsten wäre im Gästeblock wohl deutlich mehr Platz gewesen, aber so tippe ich mal auf 500 Leute. Stimmung war hier mehr oder weniger durchgängig vorhanden und für eine Szene wie die des KSC geht der Auftritt auch in Ordnung. Das Problem dabei ist allerdings, dass Anspruch bzw. Wunschdenken und Wirklichkeit in Karlsruhe sehr weit voneinander entfernt sind. Das Jahnstadion, in dem kein Ligabetrieb stattfindet, wird aktiv für Leichtathletik genutzt und darin ist Neubrandenburg auch ne große Nummer. An einer Geraden befindet sich eine überdachte Tribüne mit Sprecherturm, ansonsten sind die Stufen rundum unüberdacht und größtenteils sind hier mittlerweile Sitzschalen montiert worden. Erwähnenswert ist noch die überdimensionale Anzeigetafel in der Kurve. Nach dem Spiel guckte ich mir noch die Altstadt samt Stadtmauer und der vier Stadttore an, die der "Vier Tore Stadt" ihren Beinamen geben. Und dann ging es auf den 670 km langen Rückweg, gähn.
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