11.01.20 14:30 Connah's Quay Nomads FC - Barry Town United 2:0, Deeside Stadium, Cymru Premier League, 267 Zuschauer
Die Erfolge der Nomads sind überschaubar. Wie die Eintracht wurden sie 2018 Pokalsieger, allerdings erstmals und in den letzten vier Spielzeiten konnten sie sich für die Europa League qualifizieren und schafften zweimal den Einzug in die zweite Runde. Waliser sind im Allgemeinen eher nicht für ihr Tiki-Taka bekannt, aber hohe Bälle gingen heute gar nicht und so sah das gebotene Spektakel teilweise schon recht abenteuerlich aus. Wenn der Keeper nach dem zehnten hohen Abschlag noch immer nicht merkt, dass der Wind mit dem Spielgerät macht was er will, kann man sich nur an den Kopf packen. Flache Bälle waren nämlich kein großes Problem, die Pille blieb auch bei Standards anstandslos liegen. Die Nomads nutzten die Richtung des Windes im zweiten Durchgang besser für sich aus und wurden für ihr heftiges Offensivspiel der letzten zehn Minuten mit zwei Treffern in der Nachspielzeit belohnt. Tim, einem netten älteren Herren wäre ein 0:0 lieber gewesen als mir. Er ist Barry Town Fan und Groundhopper, der mir stolz in der Groundhopper App zeigte, dass er die Nummer 1 seines Vereins ist und schenkte mir einen Pin seines Herzens Clubs. Kind regards to Wales. Er war auch nicht der einzige, der den für walisische Verhältnisse langen Weg auf sich genommen hat. Ein Dutzend Lads sorgten ziemlich durchgängig mit typisch britischen chants für Unterhaltung, supporteten ihr Team bis zum Ende und feierten ihre Spieler auch nach der Niederlage. Respekt. Auf der Seite der Nomads hingen auch drei Banner, Support gab es aber nicht. Was es leider auch nicht gab, war ein Länderpunkt Bier im Stadion.
Da man einen Länderpunkt aber begießen muss, wurde erneut der Pub am Stadion besucht. Später an der Bushaltestelle war ne schmierige Fritten-Bude angesiedelt, Alkohol macht hungrig und ich hatte noch Zeit. Hungrig war ich auch danach noch, denn die Gefolgsleute des Grünen Ritters waren vermutlich die letzten, die das ranzige Fett aus der Friteuse gewechselt haben. Mehr als drei Kartoffelstäbchen mit der Geschmacksnote Fisch und Allerlei hab ich nicht runter bekommen. Ich könnte heut noch kotzen. Zum Glück hatte der Kiosk nebenan Hopfen- und Apfelsäfte zum Neutralisieren im Angebot. Übernachtet wurde in Chester und die Stadt hat mich sehr positiv überrascht. Neben Chester Cathedral sind besonders die Chester Rows sehr sehenswert. Fachwerkhäuser aus dem Mittelalter, in denen Ladenlokale und Pubs untergebracht sind. Sowohl von den Fachwerken, als auch von den Pubs gibt es jede Menge in der Altstadt. Eine sehr lebendige Stadt und in den Pubs und "The Brewery Tap" wurde noch etwas für Untappd gearbeitet. Am nächsten Tag ging es nach nem leckeren English Breakfast pünktlich mit der Bahn zurück zum Airport. Es ist schon toll, wenn man einfach in die Bahn einsteigt und ankommt. Ganz ohne einzuplanen, dass acht von drei Zügen verspätet sind und fünf ausfallen.
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