Diese Partie im Viertelfinale des Niederrheinpokals hatte ich so mehr oder weniger auf der Agenda. Im Mega Stadion, im nahen Baumberg, war ich nämlich 2010 zum ersten und letzten Mal in der Landesliga, als ich noch relativ frisch in Düsseldorf war. Wegen des usseligen Wetters, wie man in NRW so schön sagt, hab ich den Gedanken eigentlich wieder verworfen. Dann hatte ich heute allerdings den letzten Arbeitstermin direkt neben dem Sportplatz. Zufall? Und als ich endlich Feierabend hatte, kam mir der Mannschaftsbus des 1.FC Bocholt entgegen. Ein Zeichen? Zu Hause hab ich dann die Tabellenstände gecheckt und festgestellt, dass der Spitzenreiter der Oberliga auf den zweiten der Regionalliga trifft. Top! Da konnte ich nicht anders, als mich für diesen Revisit aufs Fahrrad zu schwingen. Ein bisschen Sport tut mir Fettsack schließlich auch mal ganz gut, aber der Gegenwind war echt böse. Mit 12€ Eintritt, 3€ fürs gezapfte 0,3er Frankenheim und 3,10€ für die Bratwurst lagen die Preise gerade noch haarscharf auf der Schmerzgrenze. Dafür hatten beide Fanszenen geflaggt und es gab bis zum Gegentreffer in der 35. Minute weitestgehend Dauerbeschallung der Bocholter. Außerdem eine ordentliche Zuschauerzahl rund um den Kunstrasen. Frankenheim... Gezapft konnte man es überraschend gut trinken, aber aus der Flasche ist das eigentlich nur zum wegschütten gut. Im zweiten Durchgang nahmen die Gäste den Support wieder auf und auch die Baumberger Jungs waren ab und an mal kurz zu hören. Dem schnellen Tor zum 2:0 folgte der Treffer zum 3:0 und im Gegensatz zum Nachbarn des FC Monheim gegen Oberhausen eine Pokalrunde zuvor, wurde die Führung auch nicht mehr verspielt. Warum Baumberg mit blau-weißen Vereinsfarben beim Heimspiel in rot auflief, ist mir ein Rätsel. Technisch merkte man den Bocholter Spielern in Einzelaktionen zwar den Klassenunterschied an, Baumberg war aber sehr effizient und gewann das Ding verdient als bessere Mannschaft. Im Halbfinale kommt Rot-Weiß Oberhausen, die den Weg nach Monheim ja bereits kennen. Da es am Ende etwas mehr als ein bis drei Bier waren, ist der Trainingseffekt vermutlich dahin, aber der Wille war da. Mehr als bei der Eintracht in Köln.
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