Montag, 29. April 2024

FC Barcelona - Valencia

29.04.24 21:00 FC Barcelona - Valencia CF 4:2 (1:2), Estadi Olimpic Lluis Companys, Primera Division, 30.167 Zuschauer

Am Ende war der Anfang oder umgekehrt oder wie auch immer. Da der Herzensverein meiner Freundin nicht wie bei normalen Menschen die launische Diva ist, sondern die Blaugrana und da ich ein Stadiontourist bin, war dieses Spiel der Grund der Tour. Da wir das heilige Camp Nou mit über 30.000 Adlern entweiht und tausenden potenten asiatischen Konsumenten die Tickets weggeschnappt haben, war das Ende der Schüssel besiegelt. Nach dem Auszug von Espanyol stand das schicke Olympiastadion von 1992 leer und nun spielte der FC Barcelona übergangsweise darin. Die Frage eines Besuchs stellte sich für uns beide nicht. Nun passte es „leider“ gegen Valencia, denn gegen die Fledermäuse gab es die günstigsten Tickets für schlappe 80€. Natürlich fand ich das nicht toll, aber im Gegensatz zu einem Hopper Mistvogel asselt man da als Stadiontourist nicht rum. Man konnte sich für sein Geld nur die Kategorie, nicht aber die Plätze aussuchen und sollte die Tickets auch erst kurz vorm Spiel zugeteilt bekommen. Schöne neue Fußballwelt. Die Flüge waren nicht zu günstig, da wir die Terminierung abwarten wollten. Samstag, perfekt. Eine Woche vorm Spiel bekam ich eine Mail. Verlegung auf Montag. Super, riesige Freude! Zwei Tage Urlaub extra und die Kosten für nen neuen Flug. Es kann ja nicht immer alles glatt laufen. Am Spieltag regnete bzw. schüttete es den ganzen Tag. Durch den Regen und ins Museum war nicht meine Wahl. Nach etwas Gammeln aufm Zimmer ging es ein paar Meter zur Kaelderkold Bar, wo es ein paar sehr gute Biere der Olgod Kleinbrauerei aus Barcelona gab und die Zeit sehr sinnvoll überbrückt wurde. Nach einigen leckeren Pinchos war es auch bald an der Zeit zum Stadion aufzubrechen. Erstmals am heutigen Tag hörte es auf zu regnen, als wir auf den Montjuic, den Hausberg Barcelonas liefen und das sollte jetzt auch entgegen des Wetterberichts so bleiben. Das Stadion wurde für die Weltausstellung 1929 gebaut und für die Olympischen Spiele 1992 wurde das Gelände um einige Sportstätten erweitert. Die hübsche Fassade und das Marathontor sind für das Stadion so charakteristisch wie der Torre Telefonica für das Gelände. Barca war die bessere Mannschaft, ohne dabei zu glänzen und nickte nach einer Flanke zum 1:0 ein. Einen krassen Patzer von Ter Stegen, der an der Strafraumgrenze den Ball an den Angreifer vertändelte, nutzte dieser zum 1:1. Als die Abwehr einige Minuten danach schlief, zog der Stürmer mit dem Ball in den Strafraum. Araujo kam von hinten und legte ihn in alter Holzfäller Manier. Unglaublich, dass ein Spieler aus la Liga da so ungestüm hingeht. Kein böses Foul, aber richtig dumm. Elfmeter, Tor, 1:2. In der Nachspielzeit kam der Valencia Keeper raus und parierte mit der Hand vor Yamal. Dumm nur, dass er da außerhalb des 16ers war. Die Regel besagt Rot und Freistoß. Kurz nach der Pause trat Gündogan erneut eine schlechte Ecke in den Strafraum, die an die Eintracht erinnerte. Beim FC Barcelona steht da vorne aber Lewandowski und nicht Ebimbe und irgendwie war der plötzlich da und nickte zum 2:2 ein. Danach passierte nicht wirklich viel, bis die Einwechslung von Pedri neuen Schwung brachte. Ein ähnliches Spiel wie beim 2:2, nur mit einer besseren Ecke brachte das 3:2. In der Nachspielzeit versenkte der Pole noch einen Freistoß und holte sich den Hattrick und seinem Verein das 4:2. Positiv erwähnen möchte ich, dass es mehr Spanier/Katalanen und weniger Asiaten im Stadion gab, als erwartet. Auf den Gästeblock hatte ich keine Sicht, aber viel mehr als ein “puta Barca” zu Beginn kam da auch nicht. Der kleine Support Block in der Heimkurve versuchte sich mit ner Trommel und vier Fahnen. Besser als nix, aber auch nicht mehr, als man von Paderborn oder Heidenheim erwarten würde. Zwei Fragen bleiben offen. Ist es zwingend notwendig, in der Pause den Rasen zu bewässern, nachdem es den ganzen Tag gegossen hat? Und dient la ola beim Stand von 2:2 und einem dahin plätschernden Spiel nur der Bespaßung der doofen Touristen? Kein Highlight, aber ein unterhaltsames Spiel. Richtig interessant wurde es aber erst nachher, als die ganzen Insta Opfer ihre Fotos und Videos machten. Eigentlich zum Schämen, aber in unserer Zeit verdient man damit ja zum Teil deutlich mehr Geld als mit Arbeiten.






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